Wanterwanderung Feelen ist Green Event-zertifiziert !

Motiviert durch die Infos von Frau Schummers vom Oekozenter beim Vereinsabend zum Thema Green Events im Januar 2024, hat die Fairtrade-Kommission mit tatkräftiger Unterstützung der Gemeinde beschlossen, die Winterwanderung als Green Event zertifizieren lassen zu wollen. Dazu mussten einige Kleinigkeiten gegenüber der „üblichen“ Organisation angepasst werden: So wurde im Hennesbau eine Mülltrennung in der Küche und im Saal installiert, bei Speisen und Getränken wurden überwiegend lokale Produkte mit einem hohen Bio-Anteil (Bio-Crémant, Bio-Fleisch etc.) angeboten, auch ein rein vegetarisches Essen wurde auf Wunsch serviert (Kniddelen). Durch die Nutzung von Gläsern, Tellern und Besteck aus dem Hennesbau konnte auch problemlos auf Einweggeschirr verzichtet werden.

Kurzum: Bei der Planung war eine gewisse Flexibilität vonnöten, auch musste ein bisschen Hirnschmalz verwendet werden, um herauszufinden, wo man z.B. welche Bioprodukte herbekommt – aber letztlich hielt sich der Mehraufwand in Grenzen, so dass das Mehr an Nachhaltigkeit den Aufwand auf jeden Fall gerechtfertigt hat – zumal jetzt auch die Fairtrade-Kommission für das Label 1.500€ Subsid anfragen kann. Von daher: Danke an Alain für den Einsatz und das gute Beispiel, mit dem die Gemeinde/ Gemeindekommission hier vorangegangen ist und mit dem hoffentlich die anderen Feulener Vereine motiviert werden, ihre nächsten Feste ebenfalls als Green Event labeln zu lassen (falls hierzu Unterstützung benötigt wird, stehen Klimaberater Thomas Schlicher und Schöffe Alain Hans gerne mit Rat und Tat zur Seite !)

Repair-Café Feulen in den Startlöchern

Kaffeemaschine kaputt, Fön funktioniert nicht mehr, Bremsen beim Fahrrad defekt – „am besten alles wegwerfen und neukaufen“ ist oftmals ein gängiger Reflex. Die weltweite Repair-Café-Bewegung, die mit repair.lu auch einen Luxemburger Ableger hat, will dem entgegenwirken. Indem sie hilft, Repair-Cafés zu organisieren und durchzuführen, indem sie Menschen sucht, die gerne reparieren, basteln, kniwwelen, um damit andern, die ein defektes Gerät haben, dieses aber nicht wegwerfen wollen, reparieren zu helfen.

Die Grundidee dabei ist sozial, ökologisch und ökonomisch.

  • Sozial, weil Menschen zusammengebracht werden und sich austauschen können (Reparierende und Menschen mit einem defekten Gebrauchsgegenstand).
  • Ökonomisch, weil nicht teuer neu gekauft werden muss, sondern das meist nur leicht defekte, sonst aber noch völlig funktionsfähige Gerät in den meisten Fällen wieder repariert werden kann.
  • Ökologisch, weil dadurch Abfall vermieden wird, indem ein bestehendes und repariertes Objekt länger im Kreislauf gehalten werden kann, statt es wegzuwerfen und dafür wieder ein neues produzieren zu müssen.

Diesen Ansatz stellte Benjamin Klein von repair.lu den ca. 30 anwesenden Feulener Bürger*innen am 30.01.2024 im Hennesbau vor, der auf Bitten des Feulener Klimateams gekommen war, um gemeinsam mit Schöffin Flore Schank dem Publikum die Idee eines Repair-Cafés in Feulen schmackhaft zu machen. Dazu würden in erster Linie Reparierende gebraucht, die – ohne Verpflichtung – sich möglichst zwei bis vier Mal pro Jahr Zeit nehmen würden, um an solchen Repair-Café-Tagen zu versuchen, kaputte Gegenstände zu reparieren. Nicht nur Computernerds sind hier gefragt, auch Leute mit handwerklich oder elektrotechnischem Geschick sind genauso gesucht wie z.B. Näher und Näherinnen. Die Reparierenden unterliegen dabei keiner Produkthaftung, es wird auch nicht versprochen, dass das Objekt auf jeden Fall repariert werden kann – allein der Versuch zählt.

Die potentiellen Reparierenden werden vom Team von repair.lu bei den ersten Repair-Cafés angeleitet und begleitet, auch kann repair.lu mit ihrem nationalen Pool an Reparierenden aushelfen, wenn bei einem lokalen Repair-Café mal nicht genug einheimische Reparierende anwesend sind. Davon abgesehen kann und wird es sowieso Sinn machen, im regionalen Verbund einen Reparierer-Pool aufzubauen, um insgesamt flexibler zu sein und die Last auf möglichst viele Schultern zu verteilen (z.B. gemeinsam mit Mertzig oder Colmar-Berg und Bissen, wo es bereits Repair-Cafés gab).

Nach dem Vortrag und vielen Fragen und Antworten konnten sich doch einige der Teilnehmenden vorstellen, als Reparierer ein erstes Feulener Repair-Café anzugehen. Dazu wird im März 2024 eine Vorbereitungsveranstaltung stattfinden, deren Termin noch bekannt gegeben wird und zu dem auch Interessierte kommen können, die am Infoabend nicht dabei waren. Falls weitere Informationen im Vorfeld gewünscht sind, einfach bei der Gemeinde oder direkt bei Flore Schank melden !!!

Green Events für Feulener Vereine

Eine Vereinsaktivität nachhaltig umsetzen, ein Fest mit vielen lokal, fair und/ oder bio-produzierten Speisen und Getränken veranstalten, auch eine vollwertige Essensalternative für Vegetarier anbieten – geht das überhaupt oder wird das viel zu aufwendig und teuer?

Mit diesen und ähnlichen Fragen beschäftigte sich der Infoabend vom 23.01.2024 im Hennesbau, der vom Feulener Klimateam organisiert wurde und die Feulener Vereine als Zielgruppe hatte. Schöffe Alain Hans begrüßte ca. 20 interessierte Vereinsvertreter*innen, einige Mitglieder des Klimateams und der Feulener Kommissionen sowie Frau Isabelle Schummers vom Oekozenter Paffendall, die die dazugehörigen Antworten auf diese Fragen mit im Gepäck hatte.

Zuerst erläuterte Frau Schummers die groben Züge des 2023 geänderten Luxemburger Abfallgesetzes, das unter anderem den Einsatz von Einwegplastikgeschirr bei öffentlichen Festen seit 1.1.2023 untersagt. Dazu zählen auch pappähnlich anmutende Utensilien, die mit einer Plastikbeschichtung stabil und wasserundurchlässig gemacht wurden (viele Coffee-to-go-Becher, Frittenschalen, …). Ab 2025 ist auch Papp-Einweggeschirr verboten, Holz-Besteck bleibt aber weiterhin erlaubt.

Wenn man diese gesetzlichen Vorgaben bei Veranstaltungen respektiert, ist der Weg zu einem Green-Event nicht mehr weit. Green Events ist dabei ein Label, das vom Oekozenter/ der SDK im Auftrag der Umweltverwaltung vergeben werden kann, wenn ein Fest nachweislich bestimmte Nachhaltigkeitsvorgaben berücksichtigt. Dies wird anhand einer standardisierten Checkliste überprüft, die die Prüfstelle mit dem Verein, der das Green Event durchführen will, gemeinsam versucht abzuarbeiten. Größere Hürden sind dabei laut Frau Schummers nicht vorhanden, ein paar Anforderungen erscheinen vielleicht auf den ersten Blick „herausfordernd“, lassen sich aber letztlich meist problemlos in den Griff bekommen. Unter anderem muss auf einem Green Event Mülltrennung praktiziert werden, bei Speisen und Getränken sollen möglichst viele lokale Produkte (aus einem Einzugsbereich von 100km) verwendet werden, ein Teil des Essens und des Getränks – aber eben nur ein Teil – muss auch Bio sein. Zudem muss eine vegetarische Essensalternative angeboten werden – was aber schon heute auf vielen Festen Standard ist weil zum guten Ton gehört.

Der Austausch mit der Zertifizierungsstelle, das gemeinsame Ausfüllen der Checkliste und eventuell geringfügige Anpassungen beim Verzehrangebot kosten zwar bei der Planung eines Green Events schon etwas Zeit – dafür kann der Verein, sobald er das Label erhalten hat – dafür pro Fest 1.500€ Subsid anfragen (was unter gewissen Umständen sogar noch mehr werden kann).

Spätestens nach einer abschließenden angeregten Diskussion, in der sich Frau Schummers viel Zeit für Detailfragen nahm, waren eigentlich fast alle Zuhörer*innen überzeugt, dass es bei fast jedem Fest Sinn macht, über das Label Green Event nachzudenken – nicht nur wegen dem Subsid von 1.500€, sondern auch wegen der vergleichsweise einfachen praktischen Umsetzung eines Festes hin zu einer nachhaltigen Veranstaltung.

Regionales Klimaforum Feulen – Mertzig 2023

Im Rahmen des Klimapakts 2.0 hatten die Klimateams der Gemeinden Feulen und Mertzig ihre Bürger*innen, Vertreter*innen von Vereinen und Betrieben zu dem zweiten gemeinsamen Forum zu Thema Klimaschutz eingeladen, welches am Dienstag, dem 8.11.2023 im Hennesbau Feulen stattfand.

Der partizipative Abend der beiden Gemeinden, zu der sich über 55 Teilnehmende aus beiden Gemeinden einfanden, hatte für die Teilnehmenden unter anderem das Ziel, sich ein Bild von den Maßnahmen zu machen, die von den Luxemburger Gemeinden im Allgemeinen und von der Gemeinde Feulen im Speziellen im Zusammenhang mit dem Klimawandel ergriffen werden oder geplant sind. Daher stand zu Beginn der Veranstaltung u.a. die Vorstellung des Feulener „Leitbilds Klimaschutz und Klimawandelanpassung“ sowie der thematischen Konzepte für die Themen Klimawandelanpassung, Ressourcenwirtschaft, Digitalisierung, Energieplanung, Mobilitätsplanung, Sanierungsplanung, Grünflächenmanagement und Kommunikation, die die Gemeinde bzw. das Klimateam Feulen als Basis für die kommunale Klimaarbeit erstellt hat, durch den Feulener Klimaberater Thomas Schlicher im Vordergrund. Aus der Präsentation sollte dann aber eine Diskussion werden, da Leitbild und Konzepte nicht nur vorgestellt, sondern in Plakatform im Saal ausgehängt wurden, um von den Teilnehmenden begutachtet, kritisch analysiert und mit Klimaberater und Vertretern des Klimateams diskutiert werden zu können. Dies geschah dann auch am Ende des Abends, und die dann im Diskurs erarbeiteten Erkenntnisse wurden vom Klimateam mitgenommen und sollen und werden in das weitere Arbeiten des Feulener Klimapaktes bestmöglich Eingang finden.

Dazwischen und als Kernelement des diesjährigen Klimaforums stand ein praxisorientierter Vortrag zum Thema „Photovoltaik (PV) bzw. Mini-PV-Anlagen/ Balkonkraftwerke“, der vom ausgewiesenen Experten Marcel Barros gehalten wurde. Die Präsentation, die Laien wie Experten begeisterte und sehr konkret und praktisch zeigte, dass eine größere Anlage auf dem eigenen Hausdach in den meisten Fällen eine lukrative Investition ist, gerade wenn ein Großteil des Stroms für den eigenen Verbrauch genutzt wird. Dadurch muss weniger Netzstrom eingekauft werden, was sich besonders in Kombination mit einer Wärmepumpe und/oder Elektroauto bezahlt macht – aber auch ohne diese sich rechnet. Mini-PV-Anlagen, die meist aus ein oder zwei PV-Paneelen und einem Mikro-Wechselrichter bestehen und direkt an eine Steckdose angeschlossen werden können, sind eigentlich für alle Haushalte interessant, um durch einen sehr geringen Invest die Grundlast der elektrischen Grundverbraucher, die quasi immer Strom brauchen (Kühlschrank, Gefrierschrank, Internetrouter o.ä.), zu decken. Besonders attraktiv kann das für Bewohner eines Mehrfamilienhauses sein, falls die Eigentümergemeinschaft sich nicht für eine gemeinsame große Anlage auf dem Dach einigen kann – denn eine Kleinanlage kann meist auch am Balkongeländer angebracht werden, wenn technische und baurechtliche Voraussetzungen erfüllt sind.

Da Experte Marcel Barros „Anschauungsmaterial“ dabei hatte und zudem sehr auf einen regen Austausch bedacht war, wurde nach seinem ca. fünfzigminütigem Vortrag noch lange im Plenum wie auch hinterher individuell diskutiert, erklärt, Erfahrungen ausgetauscht und Tipps gegeben, während sich die übrigen Teilnehmenden mit den Plakaten beschäftigten oder sich einfach beim „Patt“ austauschten.

Insgesamt also ein rundum gelungener Abend, der im Frühjahr 2024 wiederholt werden soll – zum einen durch den Mertziger Teil des gemeinsamen Klimaforums mit ebenfalls einem interessanten Vortrag, vielleicht aber auch mit einer Folgeveranstaltung im Hennesbau.

Energy4All 2022

Im Rahmen des Klimapakts 2.0 hatten die Klimateams der Gemeinden Feulen, Mertzig, Bourscheid, Grosbous und Wahl ihre Bürger*innen, Vertreter*innen von Vereinen und Betrieben zum ersten gemeinsamen Forum zum Thema Klimaschutz eingeladen, welches am 8.10.2022 in Mertzig im „Centre Turelbaach“ stattfand.

Der Vormittag stand ganz im Zeichen des gemeinsamen Arbeiten und Workshoppens. Zum „Warm-up“ führte Experte Cédric Reichelt von der ASTM mit den ca. 20 Teilnehmenden ein „fresque du climat“ durch. Dieses Klima Puzzle (auf Französisch: « La Fresque du Climat ») ist ein spielerischer, partizi­pativer und kreativer Workshop zum Thema Klima­wandel. Es handelt sich um eine Einführung in die Funktionsweise des Klimas und die Folgen des Klimawandels, die sich sowohl an Anfänger als auch an Fortgeschrittene richtet. Die Teilnehmenden lösen gemeinsam ein Puzzle, das die Mechanismen des Klimawandels zusammenfasst, wie sie in den Berichten des IPCC – des zwischenstaatlichen Ausschusses für Klimaänderungen – erläutert werden. Das Klima Puzzle ist dabei ein neutrales und objektives Instrument, da es sich auf solide wissenschaftliche Daten stützt. Dieses Atelier beleuchtet die Komplexität des Klimawandels, entschlüsselt seine Mechanismen und ermöglicht es, sich einen Überblick zu verschaffen. Das Klima Puzzle sensibilisiert dabei, ohne auf Schuldgefühle zu zielen. Durch ein gemeinsames Verständnis der ihm unterliegenden Mechanismen, ermöglicht es eine ruhige und positive Gruppendiskussion über Handlungsoptionen. Die Teilnehmer verlassen den Workshop vereint, motiviert und ausgerüstet, um Lösungen zu entwickeln, die in ihrer Reichweite liegen.

Danach wurde – mit Unterstützung der CELL asbl – ein weiterer Workshop durchgeführt, bei dem sich die Teilnehmenden untereinander zu den Themen­bereichen „Abfall“, „Biodiversität“, „Mobilität“ und „Energie“ austauschen konnten. Nachdem in einer ersten Phase jeweils die Problembereiche identifi­ziert wurden, wurden darauf aufbauend gemeinsam Lösungsvorschläge erarbeitet sowie die notwen­digen „Player“ (Bürger*innen, Politiker*innen, Ver­waltungen Ministerien, …) benannt, die bei einer möglichen Umsetzung der Ideen eine Rolle spielen können. Auch Zeitachsen und Kosten wurden – sofern dies möglich war – versucht, abzuschätzen. Zum Abschluss wurden die Ergebnisse jeder Arbeitsgruppe im Plenum vorgestellt und nochmals diskutiert.

In der Mittagspause wurde von den Gemeinden ein nachhaltiges kleines Menü als „Walking Lunch“ angeboten – schließlich wurde die Veranstaltung aufgrund der nachhaltigen Ausrichtung im Vorfeld als „Green Event“ zertifiziert.

Gut gestärkt fand Nachmittags eine Art „Mini-Klimamesse“ statt, bei der für Jung und Alt vielerlei Angebote rund um das Thema Klimaschutz und Klimawandelanpassung zu finden waren. „Repair-Café Luxembourg“ stellte sich in einer kleinen Präsentation den Teilnehmenden vor und versuchte über diesen Weg, neue „Reparierende“ für zukünftige Repair-Cafés zu gewinnen. Beim eigentlichen Repair-Café, das parallel lief, konnte man sich das Ganze in der Praxis anschauen bzw. hatte man die Möglichkeit, kaputte Gebrauchsgegenstände gemeinsam zu reparieren. Die Bürger-Energiegenossenschaft „Greenergy“ (Feulen – Mertzig) war mit einem Infostand vertreten, „Sicona4Kids“ organisierte eine naturdidaktische Kinderanimation zum Thema Eulen, ein Solar-Taschenlampenworkshop für Groß und Klein rundete das Angebot ab.

Zusammen mit dem Filmabend vom Vortag, der im Hennesbau in Feulen stattfand und bei dem mit Unterstützung von CELL der Luxemburger Klimafilm „Eng Äerd“ gezeigt wurde (Filmvorführung mit anschließender Diskussion) stand unterm Strich eine gelungene erste interkommunale „Assise Pacte Climat“, die sicherlich im Jahr 2023 ihre Fortsetzung finden wird.

Dernière modification le 22.02.2024
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